Totholz als Lebensraum

Totholzhaufen auf unserer Streuobstwiese (Foto D. Mohr)
Totholzhaufen auf unserer Streuobstwiese (Foto D. Mohr)

Unsere Gärten und Parks sind leider sehr aufgeräumte und ordentliche Lebensräume geworden und bieten für Tiere kaum Unterschlupf bzw. Nistmöglichkeiten. Verblühte Blüten oder abgeschnittene Äste werden sofort entsorgt oder bestenfalls kompostiert.

 

In diesem Beitrag möchte ich über das kleine Projekt Totholz berichten, das ich auf unserer Wiese umgesetzt habe. Was ist Totholz? Totholz sind einfach abgeschnittene Äste, die zu groß für den Kompost sind und deshalb meistens entsorgt werden. In der aktuellen Baumschnitt-Saison der Obstbäume kann viel Totholz im Garten oder auf der Wiese anfallen. 

Es gibt etliche Tiere, die Totholz für einen Unterschlupf oder zum Nisten benötigen. Hier kann man als Hobbygärtner leicht und ohne großen Aufwand der Natur helfen. Ihr könnt für den Totholz-Haufen entweder eine flache Grube ausheben und darin den Haufen stapeln oder auch ohne Grube einfach das Holz hinlegen. Der Vorteil bei einer Grube ist, dass sich dort auch viel Laub sammeln kann, was zum Schutz und zur Isolierung im Herbst und Winter beitragen kann. Achtet aber darauf, dass der Haufen nicht in einem tiefen Bereichs des Gartens liegt, wo sich das Regenwasser sammeln könnte. Laub und kleinere Holzstücke können die Grundlage vom Haufen bilden. Darauf werden dann die größeren Äste gestapelt. Selbst ein kleiner Haufen bietet den Tieren schon einen attraktiven Platz. Statt den Haufen im Garten irgendwo zu verstecken, kann man ihn auch als schöne Dekoration einbinden.

 

Folgende Tiere könnten sich mit etwas Glück ansiedeln:

- Igel

- Amphibien (Frösche, Molche)

- Mauswiesel

- Spinnen

- Käfer

- Holzbiene/Blattschneidebienen/Pelzbienen

- Spitzmaus

- Blindschleiche

 

Wer sich am Ende bei euch einmietet und wohlfühlt hängt natürlich von den örtlichen Gegebenheiten wie Klima, Pflanzenarten, Standort, Höhenlage usw. ab. Probiert es doch einfach mal aus?! Ich werde unseren Totholz-Stapel im weiteren Verlauf des Jahres genau beobachten.